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Fränkische Alb
Die Frankenalb östlich von Nürnberg ist eines der reizvollsten
Mittelgebirge Deutschlands. Sie liegt in einer Höhenlage von rund 300
bis 650 Metern über dem Meeresspiegel. Die sanften Berge und Hügel,
oft von Burgen gekrönt, sind leicht zu besteigen. Im Frühjahr macht
die herrliche Blüte der Obstbäume das Wandern besonders reizvoll. In
den erholsamen Wäldern, die vor allem im Herbst ihre ganze
Farbenpracht entfalten, wachsen seltene Orchideen. Über den Wäldern
und auf den Hochflächen tauchen bizarre Felstürme auf, von den
Aussichtsgipfeln bietet sich bei klarer Sicht ein grandioser Ausblick
über sanft geschwungene Hügel und Täler.
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Die Frankenalb erkundet man nicht mit dem Fuß auf dem Gaspedal.
Hier sollte man wandern - durch ausgedehnte Mischwälder, über stille
Lichtungen, vorbei an Feldern und Hopfengärten. Markierte Wege
erschließen dem Besucher die Schönheiten des Landstrichs. Immer
wieder kommt man an Burgen wie Hohenstein, Veldenstein, Burg Thann
oder der imposanten Festung Rothenberg vorbei. Aber auch Radfahren
macht Spaß in dieser Umgebung. Um der wachsenden Schar von Gästen
gerecht zu werden, die das idyllische Hügelland auf dem Drahtesel
durchstreifen, wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Radwege
angelegt. Ein ausführlicher Radwanderführer erleichtert die
Orientierung. In ihm sind auf neun Karten sämtliche Rundtouren
ausführlich beschrieben. Auch der "Fünf-Flüsse-Radweg", eine 310
Kilometer lange, Regionen überschreitende Rundtour, führt quer durch
die Frankenalb.
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Sommerfreuden bieten Badeseen und beheizte
Freibäder für die Wasserratten. Angeln kann man in klaren
Bächen oder im Forellenwasser der Pegnitz. Der rund fünf
Quadratkilometer große Happurger Stausee lockt Segler und
Surfer.
Nicht nur bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Besuch der
verschiedenen Museen, wie zum Beispiel des
"Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums" und des "Zeidelmuseums"
in Feucht, des Industriemuseums in Lauf oder des "Deutschen
Hirtenmuseums" in Hersbruck, das Brauchtum und Gerätschaften
aus aller Herren Länder beherbergt. Weit über die Grenzen hinaus
bekannt ist auch das Dehnberger Hoftheater.
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Im Sommerhalbjahr löst ein Fest das andere ab. Zahlreiche
Kirchweihen mit ihren Bräuchen gehören dazu. Die Stadt Altdorf
begeht im Drei-Jahres-Turnus die "Wallenstein-Festspiele"
zur Erinnerung an die Zeit, in der Albrecht von Wallenstein,
der berühmte Feldherr, in Altdorf studiert hatte. Die Kreisstadt
Lauf feiert jedes Jahr ein tradi-tionsreiches Fest zu Ehren der
Kaiserin Kunigunde, bei dem sich ein langer Festzug durch die
Stadt bewegt. Im benachbarten Röthenbach wird seit mehr als
50 Jahren das Blumenfest gefeiert. Am letzten Sonntag im August
lockt ein bunter Festkorso mit vielen Blumen geschmückten Wagen
zahlreiche Zuschauer an. Die Motive werden aus mehr als einer
halben Million Dahlien gebildet.
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Wenn Touristen von der Frankenalb erzählen,
ist immer auch von Wirtshäusern die Rede. Von gutbürgerlichen
Lokalen, in denen die deftigen Bratwürste oder saftige
Schweinebraten mit dampfenden "Kniedla" (Klößen) den Grundstock
der Speisekarte bilden. Und wo die Preise noch stimmen.
Eine Besonderheit der Frankenalb ist die "Hausschlachtung"
zahlreicher Gasthäuser. Am Schlachttag weist eine pralle
Schweinsblase, gut sichtbar aufgehängt, auf die Gaumenfreuden
hin. Bei Begriffen wie Metzelsuppe, Kesselfleisch oder Krautwurst
läuft dem Kenner das Wasser im Mund zusammen. Dazu schmeckt ein
frisch gezapftes Bier vom Fass.
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Das Brauwesen hat in der Frankenalb seit dem 14. Jahrhundert
Tradition: Die meisten Bürgerhäuser hatten früher ein eigenes
Braurecht. Dabei wurde ursprünglich nur für den Hausgebrauch
gebraut. Später entstanden dann die so genannten
"Kommunbrauhäuser", in denen mehrere Haushalte gemeinsam brauten.
Bald begann man, das zuviel gebraute Bier zu verkaufen und die
Gäste in der eigenen Stube zu bewirten. Dieses Kommunbrauwesen
blieb ausschließlich auf Nordbayern beschränkt und ist noch heute
eine Attraktion im nördlichen Teil der Frankenalb. |
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